Neue Projektförderung – Wie bekommen wir Quantencomputer im Taschenformat?
Die Suche nach dem Qubit der Zukunft
Im Fokus des Forschungsprojekts stehen deshalb topologische Isolatoren: eine Materialklasse, der äußere Einflüsse nichts ausmachen und die Informationen deshalb besonders sicher übermitteln kann. Damit haben die topologischen Isolatoren auch das Potenzial, das Quantencomputing zu revolutionieren. Bisher wurden sie vor allem im makroskopischen, also mit dem Auge sichtbaren, Maßstab untersucht. „Wenn wir die Struktur dieser Materialien nun auf wenige Nanometer verkleinern und gezielt Symmetrien brechen, verändern sich ihre energetischen Eigenschaften und wir könnten sie als Qubits nutzen“, erklärt Krstić. Dabei müssen die Forschenden die Symmetrien des Materials so brechen, dass es stabil bleibt und gleichzeitig die gewünschten Eigenschaften für den Einsatz in Quantencomputern aufweist. „Das ist eine große Herausforderung. Sollten wir aber auf diesem Weg ein Qubit finden, das bei höheren Temperaturen funktioniert, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Beispielsweise könnten Quantencomputer in Autos verbaut werden, die die Energiezufuhr regulieren.“
Über das Forschungsprojekt
Das Forschungsprojekt an der FAU wird über zwei Jahre hinweg gefördert und soll dazu beitragen, die internationale Forschung im Bereich Quantencomputing entscheidend voranzubringen. Dabei fließen die Fördermittel vor allem in das Personal und in spezielle Geräte und Verbrauchsmaterial. Die Arbeit von Krstić und seinem Team könnte nicht nur die Technik revolutionieren, sondern auch zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen beitragen – ein entscheidender Vorteil in Zeiten des Klimawandels. Denn Quantencomputer, die weniger aufwendige Kühlung benötigen, wären nicht nur umweltfreundlicher, sondern könnten auch überall eingesetzt werden – vom Laptop auf dem Schreibtisch bis hin zur KI im medizinischen Bereich.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Vojislav Krstić
Professur für Angewandte Physik
vojislav.krstic@fau.de