Peter Hommelhoff erhält den Otto-Hahn-Preis 2025

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Peter Hommelhoff wird mit dem Otto-Hahn-Preis 2025 ausgezeichnet (Bild: FAU/Harald Sippel)

Für seine wegweisenden Beiträge zur ultraschnellen Kontrolle von Elektronen und damit einhergehend der Etablierung neuer Forschungsgebiete erhält Peter Hommelhoff, Inhaber des Lehrstuhls für Laserphysik an der FAU von 2012-2024, den Otto-Hahn-Preis 2025 . Die Verleihung des mit 50.000 Euro dotierten Preises mit Übergabe der Urkunde und Medaille findet am 23. Oktober 2025 in der Frankfurter Paulskirche statt.
Peter Hommelhoff erforscht extrem schnelle und kleinskalige Vorgänge der Physik, insbesondere bei der Interaktion von Licht und Elektronen. Wegweisend war seine Einbindung der ultraschnellen Optik in die Forschung an Elektronenstrahlen, die in die Erfindung einer Femtosekunden-Elektronenquelle mündete.
Zwei neue Forschungsfelder konnten auf Basis der Forschung von Peter Hommelhoff erschlossen werden. Es handelt sich zunächst um die Starkfeldphysik an Metalloberflächen, die es ermöglicht, deren Eigenschaften mit bisher unerreichter Präzision zu erforschen. Das zweite Forschungsgebiet ist die Elektronenoptik mit Hilfe von nanophotonischen Strukturen. Diese ermöglicht es, Elektronen auf schnellsten Zeitskalen zu lenken und zu beschleunigen.
So könnten in der Zukunft herkömmliche Teilchenbeschleuniger auf ein Bauteil von wenigen Millimetern Größe verkleinert werden. Damit würden, vor allem in der Medizin, ganz neue Anwendungen möglich. So könnte z. B. ein solcher Teilchenbeschleuniger an die Spitze eines Endoskops eingebaut und damit eine Bestrahlung minimalinvasiv direkt am Tumor durchgeführt werden. Doch hierfür ist weitere intensive Forschung notwendig.

Peter Hommelhoff

Peter Hommelhoff schloss 1999 sein Studium der Physik nach Beginn an der Technischen Universität Berlin an der ETH Zürich ab. Anschließend wurde er an der LMU München promoviert; seine Dissertation unter Theodor Hänsch befasste sich mit der Erzeugung eines Bose-Einstein-Kondensats in einer magnetischen Chipfalle („Bose-Einstein-Kondensate in Mikrochip-Fallen“). Hommelhoff wechselte 2003 als Postdoc an die Stanford University. 2007 kehrte er nach Deutschland zurück und leitete eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Nach mehr als einer Dekade als Lehrstuhlinhaber an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat er heute einen Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne; seine gesamte Forschung läuft auch jetzt noch an der FAU, bis die Labore in München im Herbst 2026 bezugsbereit sein werden.

Otto-Hahn-Preis

Der Otto-Hahn-Preis wird gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verliehen. Er dient der Förderung der Wissenschaft insbesondere auf den Gebieten der Chemie, Physik und der angewandten Ingenieurwissenschaften durch die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen und mit einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche überreicht.