Großer Andrang beim Girls‘ Day

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Foto: FAU / Fösel

Seit vielen Jahren beteiligt sich die Naturwissenschaftliche Fakultät der FAU am Girls‘ Day, der dieses Mal aufgrund der Corona-Pandemie digital stattfand. Das Angebot mit Beiträgen zu den Themen „Akustik der Fledermäuse“, „Mysterien des Universums“ und „Warum sind die Dinosaurier ausgestorben – droht uns ein ähnliches Schicksal“? stieß auf sehr reges Interesse. Insgesamt 87 Mädchen aus ganz Deutschland nahmen das Angebot wahr, in die Physik, Astronomie und Geowissenschaften hineinzuschnuppern.

Die Teilnehmerinnen kamen aus ganz Deutschland, knapp die Hälfte unmittelbar aus der Metropolregion Nürnberg. Die Altersstruktur reichte von Jahrgangsstufe 5 bis zur Oberstufe, wobei etwa 60% aus der Mittelstufe kamen. Die meisten der Teilnehmerinnen (80%) gehen an einem Gymnasium zur Schule.

Der Girls‘ Day der FAU wird vom Büro für Gender und Diversity in Zusammenarbeit mit den Frauenbeauftragten organisiert. Verantwortliche an der Naturwissenschaftlichen Fakultät sind Dr. Angela Fösel (Physikdidaktik), Andrea Gokus (Astronomie), Saskia Köhler, Dr. Emilia Jarochowska, Dr. Katrin Hurle, Karla Späth und Nussaibah Raja Schoob (Geowissenschaften).

Vielfältiges Programm und Role Models

Nach einer kurzen Begrüßung der Mädchen durch Dr. Angela Fösel, Didaktik der Physik, überzeugte Saskia Köhler, Doktorandin der Strukturgeologie und Tektonik am GeoZentrum Nordbayern, als Role Model durch einen beeindruckenden Bericht von der Vereinbarkeit von Forschung und Familie: Trotz des regelmäßigen Pendelns zwischen der Familie bei Göttingen und der Arbeitsstelle in Erlangen bringt sie ihre wissenschaftliche Arbeit mit ihrer Rolle als Mutter von drei Kindern erfolgreich in Einklang.

Modell-Fledermaus mit integriertem Ultraschallsende- und Empfangsmodul (Foto: FAU / Fösel)

Dr. Angela Fösel demonstrierte anhand von vielfältigen Modell-Experimenten aus dem Hörsaal, die live in die digitale Veranstaltung übertragen wurden, wie allgegenwärtig physikalische Phänomene sind: Fledermäuse, Jäger der Finsternis, orientieren sich mithilfe von Ultraschall und betreiben höchsteffiziente Echoortung, um ihre Beute aufzuspüren.

Andrea Gokus erläuterte, welchen Mysterien des Weltalls Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konkret an der FAU auf der Spur sind. Eindrücklich und begeisternd beschrieb sie die Methoden, die Forscherinnen und Forscher verwenden, um grundlegenden Fragestellungen nachzugehen.

Der erste Block der Geowissenschaften widmete sich den Klimaschwankungen im Verlauf der Erdgeschichte: Verantwortlich ist dafür unter anderem die Freisetzung von CO2 durch Vulkanausbrüche. Korallenriffe litten und leiden damals wie heute unter einem hohen CO2-Gehalt der Atmosphäre, welcher zu Versauerung der Meere führt. Um die CO2-Freisetzung zu veranschaulichen, konnten sich die Schülerinnen mit Hilfe von Backpulver, Essig und weiteren Haushaltsutensilien einen eigenen „Vulkan“ basteln.

Im zweiten Block wurde dargestellt, dass die Zementindustrie einen erheblichen Anteil zum Klimawandel beiträgt, da unter anderem beim Brennen des eingesetzten Kalksteins CO2 freigesetzt wird. Außerdem wurde aufgezeigt, wie die Angewandte Mineralogie, ein Teilbereich der Geowissenschaften, zur Entwicklung von klimafreundlicheren Zementen mit verringertem CO2-Ausstoß beitragen kann. Am Ende wurde den Schülerinnen erklärt, welche Relevanz ihre aktuellen Schulfächer für die Geowissenschaften haben und was sie in einem Bachelorstudium Geowissenschaften an der FAU erwarten würde.

Am Ende der Veranstaltung standen die Vertreterinnen der verschiedenen Fachbereiche für Fragerunden in separat eingericheten „Breakout-Rooms“ zur Verfügung. Die Mädchen nahmen diese Möglichkeit des Austausches sehr gerne in Anspruch, und viele von ihnen blieben bis weit über das geplante Ende der Veranstaltung hinaus.

Kontakt:

Dr. Angela Fösel, Akad. Dir.

Physikalisches Institut
Professur für Didaktik der Physik (Prof. Dr. Meyn)